“We want you! Stadtteilarbeit in Glaucha” startet – Zukunftswerkstatt am 27.11.

Glaucha: ein von Leerstand und verfallenden Gebäuden geprägtes Stadtviertel in der südlichen Innenstadt Halles. Ein Zustand, den 18 Studierende der Sozialen Arbeit im 1. Semester an der Fachhochschule Merseburg nicht hinnehmen wollen. Unter der Leitung von Halweig Hanke unterstützen sie seit dem Wintersemester 2011/2012 mit dem studienbegleitenden Projekt „We want you! Stadtteilarbeit in Glaucha“ unsere Arbeit im Stadthof Glaucha. Darüber freuen wir uns natürlich sehr und sind gespannt, wie sich unsere Arbeit mit Jugendlichen durch diese neue Zusammenarbeit erweitern und bereichern lassen wird.

Das Studierenden-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Wochen Glauchaer Jugendliche mit Interviews und einer Zukunftswerkstatt anzuregen, die Nutzung des Stadthofes selbstbestimmt zu planen und in einem zweiten Schritt ihre Ideen gemeinsam mit Postkult e.V. zu realisieren. Dazu haben die Merseburger Studierenden in den letzten Wochen bereits verschiedene Schulen und soziale Einrichtungen in Glaucha aufgesucht, Informationsmappen und Flyer gestaltet und auf ihr Projekt aufmerksam gemacht. Auch Befragungen der Jugendlichen, zusammen mit einer Stadtteilbegehung, sind schon geplant. Dabei sollen sie ihr Viertel vorstellen, sich aktiv mit ihrem Lebensraum auseinandersetzen, eigene Bedürfnisse formulieren und auf vorhandene und fehlende Angebote aufmerksam machen.

Die Zukunftswerkstatt – zu der alle Interessierten im Alter zwischen 14 und 18 Jahren aus Glaucha und Umgebung herzlich eingeladen sind – ist für den 27. November 2011 von 13 bis 17 Uhr in der „Goldenen Rose“ geplant. Hier werden dann die Stadthof-Zukunftsbilder sowie Wünsche und Anliegen aus Sicht der Jugendlichen zusammengetragen und Wege gefunden, diese in konkretes Handeln umzusetzen. Neben der Entwicklung von Angebots- und Nutzungsoptionen können die TeilnehmerInnen mit verschiedenen Zukunftsalternativen experimentieren, ihre Wünsche und Anliegen reflektieren und individuelle Positionen mit denen Anderer vergleichen aber auch – und das ist wohl der wichtigste Aspekt – etwas für sich und ihren Stadtteil tun, in dem sie sich möglichst wohlfühlen sollen. Neugierige können auch gern einfach nur mal reinschauen und sind sehr willkommen.

Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse der Gespräche und wünschen den Studierenden viel Spaß bei der Durchführung ihres Projektes.

Doppelt toll

Postkult hat doppelt Grund zur Freude:

Die Fördermittel für unser Projekt “Stadthof Glaucha” wurden bewilligt. Wir sind damit offiziell Modellvorhaben des Forschungsfeldes „Jugend belebt Leerstand“, ein Projekt des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Außerdem wurde Postkult vom Deutschen Bundesjugendring als Preisträger für den diesjährigen Heinz-Westphal-Preis nominiert. Der Preis wird an Jugeninitiativen und Vereine verliehen, die sich durch besonderes Engagement auszeichnen und/oder Engagement anderer ermöglichen. Postkult hatte sich mit dem Projekt “Leerstand nutzen – Beteiligung ermöglichen” beworben. Am 30. November 2011 dürfen wir den Preis in Berlin entgegennehmen.

Plätze frei: Jugendkongress vom 4. bis 6.11.

“Freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“ lädt zum 13. Jugendkongress in Sachsen-Anhalt. Hier treffen sich engagierte Jugendliche, die die Plattform nutzen wollen, um zu Schwatzen, sich auszutauschen, Neues zu erfahren/lernen, Spaß zu haben, andere Engagierte kennen zu lernen, zu diskutieren, voneinander zu lernen, Projektideen zu spinnen Ideen und Lösungen zu entwickeln, für Schwierigkeiten, die ihnen beim Umsetzen ihres Engagements begegnet sind. Im Mittelpunkt stehen die Jugendlichen, der Austausch mit bis zu 50 anderen jungen Leuten und die Freiheit, sich mit den Themen und Fragen zu beschäftigen, die jeder mitbringt.

Teilnehmergebühr von 10,00 € für drei Tage schließt Übernachtung/Verpflegung und das Programm ein.

Mehr dazu auf den Seiten von Freistil…

Mitmachen beim Weihnachtsmarkt 2011

Die Weihnachtszeit naht und die Vorbereitungen zu unserem diesjährigen Glauchaer Weihnachtmarkt haben begonnen. Am Samstag, 17.12.2011, wird sich von 15.00 bis 20.00 Uhr nicht nur das Tor des Stadtgartens (Torstraße 31) öffnen, sondern auch der Hof des Stadthofes Glaucha (Böllberger Weg 5).

Wenn ihr Lust habt, kleine, feine, besondere und selbstgemachte Schmuckstücke, Tassen, Postkarten, Schals, Taschen, Kunstwerke oder andere Produkte auf unserem Markt feilzubieten, freuen wir uns sehr.

Das ganze kostet keine Standgebühr (aber eine Spende aus dem Erlös ist natürlich willkommen). Wie schon letztes Jahr wäre es prima, wenn ihr einen kleinen Tisch oder ähnliches mitbringt, der dann als eure Verkaufsfläche dient.

Eindrücke vom letzten Weihnachtsmarkt findet ihr hier...

Bitte meldet euch bald, spätestens aber bis zum 1. Dezember 2011 per E-Mail an postkult@googlemail.com zurück. Bitte mit Angabe, welche Produkte ihr anbieten möchtet.

Erntedankfest im strahlenden Sonnenschein

Bei strahlendem Sonnenschein feierten wir gestern unser Erntedankfest im Stadtgarten Glaucha mit vielen Gästen und allerlei Leckereien – auch mit Zutaten aus dem Stadtgarten: Es gab gemeinsam zubereitete Gemüsesuppe, selbstgebackenes Brot mit Stadtgarten-Kräutern, Kuchen und weiteres mehr, das dann zusammen verspeist wurde. Viele Besucher und StadtgärtnerInnen brachten außerdem ihre Lieblingsspeisen mit, so dass schnell ein buntes Buffet zusammengestellt war. Neben dem Essen und gemütlichem Gartengenießen wurden im Lager-Kino verschiedene Filme zu Gemeinschaftsgärten in Buenos Aires und Berlin gezeigt und Greenpeace Halle war mit einem Infostand zum Thema nachhaltige Ernährung und Gentechnik vertreten. Einen schöneren Abschluss der Gartensaison 2011 kann man sich eigentlich nicht wünschen!

Freiwilligentag 2011 – Großes Dankeschön

Bis gestern ging die Tür zum Vorderhaus auf unserem neuen Grundstück Böllberger Weg 5 nur mit einiger körperlicher Anstrengung auf. Bis weit über Kopfhöhe stapelte sich Müll, Schrott und Bauschutt, wie er sich in leerstehenden Gebäuden leider allzu oft ansammelt. Auf dem Hof lag ein riesiger Berg Äste und Zweige, die der letzte Sturm vom Baum gerissen hatte.

Und dann kamen die Freiwilligen: Bis zu 35 Leuten zwischen 14 und 70 Jahren tummelten sich auf dem Stadthof Glaucha. Da wurden Äste geschnitten, Holz gesägt, Müll geschleppt und auseinandersortiert, ein Lager aufgeräumt und Regenrinnen gereinigt. Jetzt kann man im Vorderhaus direkt zur Treppe durchlaufen, im Hof liegt Feuerholz für den Winter aufgestaplet und ein Komposthaufen entsorgt den Kleinschnitt.

Das Gelände ist kaum wiederzuerkennen. Alle haben gestern wirklich Großartiges geleistet und wir sind schwer beeindruckt. Ein herzliches Dankeschön an alle HelferInnen, die wir hier leider nicht namentlich benennen können, weil wir nicht alle Namen wissen. Euer Einsatz motiviert für weitere Aktionen!

Erntedankfest im Stadtgarten am 2. Oktober 2011

Gemeinsam wollen wir am 2. Oktober 2011 ab 14 Uhr die Gartensaison 2011 ausklingen lassen. Unser Erntedankfest im Stadtgarten Glaucha ist für alle NutzerInnen und Interessierte offen – also ladet auch eure Freunde, Verwandte und Bekannte ein!

Wir wollen in großer Runde gemeinsam Essen zubereiten und verspeisen – natürlich auch mit Zutaten aus dem Stadtgarten. Gäste können zum gemeinsamen Erntedank-Festmahl gerne Zutaten und Speisen von Zuhause mitbringen. Ihr könnt aber auch einfach vorbeischauen, um euch über den Stadtgarten Glaucha zu informieren, NutzerInnen kennenzulernen oder ganz entspannt am Gartenleben teilzuhaben!

Außerdem werden wir gegen 16 Uhr einen Film über Gemeinschaftsgärten in Buenos Aires und ein paar Clips über Gärten in Berlin zeigen. So wollen wir darauf aufmerksam machen wie vielfältig urbanes Gärtnern heute weltweit ist und welche Beweggründe und Ideen dahinter stehen.

++Gartenfreunde aufgepasst – wie wäre es mit Garten-Hopping?! Zeitgleich mit unserem findet das Erntedankfest im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen zu Halle statt – also, kommt nach Glaucha!++

Im Herbst beginnt in den Stiftungen übrigens eine Reihe von Themenabenden zu Migration und Integration in Deutschland (jeweils mittwochs, 18.00 Uhr), die wir gern weiterempfehlen möchten.

 

Workshop ‘Gärtnerische Grundlagen’ – Ökologischer Gemüsebau in der Stadt

Wir gärtnern zwar alle mit Leidenschaft aber dafür häufig ohne allzu viel Fachwissen über das, was wir tun. Um hier ein wenig Abhilfe zu schaffen, fand mit Unterstützung der Stiftung Interkultur am vergangenen Samstag ein Workshop zu praktischen Grundlagen des Gärtners im Stadtgarten Glaucha statt. Damit bot sich zum einen die gute Gelegenheit, uns mit anderen StadtgärtnerInnen auszutauschen – denn es waren Teilnehmende aus Gemeinschaftsgärten in Magdeburg, Dresden, Leipzig, Erfurt und natürlich Halle dabei – zum anderen konnten wir unter der fachkundigen Anleitung von Thomas Partsch, seines Zeichens Grow Biointensive®-Gärtner, ziemlich viel lernen. Zum Beispiel, dass ein guter Boden die Grundlage jedes Gärtnerns ist: In einem “guten Boden” wachsen die Pflanzen (fast) von alleine. Ein sensibler Umgang mit Boden ist nicht zuletzt auch deshalb wichtig, da uns auf der Erde aufgrund von Erosion, Industrie und konventioneller Landwirtschaft der gute Boden auszugehen droht („Peak Soil“).

Um einen guten Boden zu bekommen, haben wir in Theorie und Praxis gelernt, wie man einen heißen Kompost anlegt, der bis zu 70° C warm werden kann. Dank der Anleitung von Thomas und der Mithilfe aller Workshopteilnehmenden haben wir nun einen wunderschön geschichteten Komposthaufen im Garten, der sich in 3-6 Monaten hoffentlich zu feinstem Kompost umgewandelt haben wird, so dass wir diesen dann in die Beete einarbeiten können. Im Praxisteil des Workshops hat uns Thomas u.a. auch die Methode des Holländerns näher gebracht, mit der man die Erde auflockert ohne die Bodenschichten zu stark zu vermischen.

Im Theorieteil haben wir Grow Biointensive® kennengelernt, eine aus den USA kommende Methode mit dem Ziel, Fläche, Dünger und Wasser durch dichten Anbau zu sparen und auf möglichst kleiner Fläche einen 2-6 fach höheren Ertrag zu bekommen als mit konventionellen Anbaumethoden. Auch andere gärtnerische Grundlagen konnten wir zumindest kurz ansprechen, wie die Anpflanzung von Mischkulturen, Pflanzabstände oder den Umgang mit kontaminiertem Boden.

Während des gesamten Workshops hatten wir die Gelegenheit alle Fragen, die uns zum Thema Gärtnern schon immer unter den Nägeln brannten, endlich einem Fachmann stellen zu dürfen. Viel zu schnell war der lehrreiche Tag mit vielen netten Menschen vorbei und wir werden versuchen, unser neu gewonnenes Wissen in Zukunft im Stadtgarten Glaucha unbedingt einzusetzen.

Zwei Projekte zum Freiwilligentag 2011

Auch in diesem Jahr beteiligt sich Postkult am Freiwilligentag. Gleich zwei Projekte stehen für euch am 17. September 2011 zur Auswahl: Für jede(n) ist etwas dabei!

Krims & Krams räumen auf! Wir möchten mit euch den Umsonstladen auf Vordermann bringen. Einfallsreichtum und Geschick helfen uns beim Umgestalten und Beschildern. Wer will, kann nach Herzenslust Dinge beisteuern, stöbern oder mitnehmen.

Durchbruch für Glaucha: Mit eurer Unterstützung bereiten wir die Bauarbeiten für den ‘Stadthof Glaucha‘ vor. Wir begradigen eine Fläche, sägen und stapeln Äste, bessern gemeinsam eine Mauer aus … begutachten die Stelle für den Durchbruch zum Stadtgarten.

Anmeldung bitte über die Seite des Freiwilligentages!

Hier gibts übrigens ein paar Impressionen vom letzten Jahr.

Wandbild ‘thinking nature’ im Stadtgarten

Seit Freitag (2. September 2011) malten uns die Streetart-KünstlerInnen dryk und libélula ein Wandbild mit dem Titel ‘thinking nature’ für den Stadtgarten Glaucha. Wer Lust hatte, konnte bei den Arbeitsschritten zuschauen und die Entstehung des gut fünf Meter hohen Bildes in hitzigem Sonnenschein live miterleben. Seit Sonntag ist es in seiner vollen Größe – auch von der Straße aus – gut zu sehen. Eine kleine Bilderschau in unserem ‘Stadtgarten-Tagebuch’ dokumentiert die Arbeit.

Nochmal einen herzlichen Dank an die KünstlerInnen.